Montag, 20. Mai 2013

Obedience Weltmeisterschaft 2013 Gödöllö/Ungarn

Zurück aus Ungarn und soooooooooo stolz auf Nash. Aber der Reihe nach..... Anreise mit Bettina und Tipi super entspannt, (auch wenn uns das Navi mitten durch Budapest und bei der Ausfahrt Gödöllö vorbei führt). Supernettes, kleines Hotel mit lauter bekannten Gesichtern (Prüfungsleiter, Team Deutschland und Italien). Donnerstag gleich morgens als erste Teamtraining. Nash ist lustig, bellt zum Kegel und in die Box. Kurze Gruppenübungen okay, Identifizieren bei starkem Wind einwandfrei. Tagsüber sind Bettina&Doro touristisch unterwegs; ich bleibe am Veranstaltungsgelände Teamtrainings beobachten und mit Leuten tratschen. Schon lustig, all die anderen Obedience addicts zu treffen. z.B. Dani Pardos &
Messi ;-)


Abends Gesellschaftsabend mit super Essen aber ohne weiteren Austausch mit den anderen Nationen. Die Meisten gehen früh schlafen, wir auch (wenn auch das Einschlafen deutlich schwere fällt). Am nächsten Tag sind wir früh am Gelände, problemlose Anfahrt vom Hotel. Ich hab ein sehr gutes Gefühl beim Einstellen und das zeigen auch die ersten Punkte: 2x10 im Liegen, beim Sitzen lautes Gähnen und etwas unruhig 2x8,5.



Dann heisst es warten bis nach dem Mittagessen. Bereits mit Nr. 8 starten Emanuel&Fleet und zeigen erneut ihre Genialität. Genie und Wahnsinn liegt bekanntlich nicht weit voneinander entfernt und so läuft Fleet einen Wimpernschlag vor Emanuel´s Kommando aus der Box. Der eine Richter hat´s bemerkt, der andere nicht. In der Fußarbeit antizipiert Emanuel die Ansage der PL zu deutlich, was dementsprechend gerichtet wurde. Ein fehlendes Sitz im Blitz bei ansonst nahezu perfekten Übungen. Insgesamt 252,75.


 Dann bin ich schon selber drann. Er fühlt sich gut an und so läuft es dann auch. Gabi führt souverän durch den ersten Teil: Box brav, Abrufen gut, Freifolge okay, Blitz gut -; Wechsel Ring 2.  Hier empfängt mich Karli schon etwas kurzatmig und erinnert mich erfolgreich ans Luftholen. (Danke an dieser Stelle nochmals dafür). Dann gehts Schlag auf Schlag: Distanz okay, Identi gut, Bringen sehr gut, Metall sehr gut: Ich freu mich riesig. Wir haben soviel trainiert und investiert und es geht wirklich alles auf an diesem einen Tag: Und dann kommen vom Teamchef Christian Steinlechner die Punkte: 280,5 und Platz 6 in der Tageswertung. Ein hohes Vorzüglich auf unserer 2.WM. Erneuter Finaleinzug. Ich bin bereits im 7. Himmel. Nash,  mein Held.


Den Nachmittag kann ich richtig genießen und viele unglaubliche Arbeiten sehen. Die "jungen Wilden" dieses Jahr: Rebecca Wiedermann, Dani Pardos, Sandra Rohrer und natürlich Dana Valešová, die mit 295,5 Punkten am ersten Tag den Platz rockt. Die Favouriten aus Finnland versprechen und bieten wieder Obedience vom Feinsten. Ob jetzt kurzhaarige kleine Hündinnen oder langhaarige, großrahmiger Rüden - die Tending Truppe zeigt vor, wie korrekt und dynamisch verschiedenste Hundetypen arbeiten und perfekt vorgeführt werden. Dazu später mehr.

Natürlich hatte auch diese WM ihre Dramen: Pech für die Favouritin aus Russland Bolshakova Varvara, deren Hündin nicht an ihre Leistungen zuletzt anknüpfen kann und auch ihr sehr konstanter Rüde patzt - eine läufige Hündin direkt vor seiner Nase plaziert sowie eine Zweite im eigenen Rudel waren selbst Extreme zuviel. Auch ein dänischer Rüde reagiert extrem auf die 4 läufigen Hündinnen, die sich teilweise aufgrund mangelnder Alternativen direkt am Wettkampfgelände befinden. Er steht in der Sitzübung auf und geht zu einer französischen Malinoishündin, die schließlich auch aufsteht. Die Übung wird abgebrochen und mit 10 Punkten für den Mali bewertet - als Konsequenz steht das Thema "läufige Hündinnen auf der WM" in der nächsten Sitzung als Punkt auf der Liste...
Weitere Pechvögel: Line Fatland Fraystad, deren genialer Hund Harry Pepper beim Abrufen anstatt Platz sich wie bei Peng auf die Seite fallen läßt und dann noch als 21. so knapp das Finale verpasst oder  Nina Manner und Ace, die sehr gut im Rennen liegend lediglich am Geruch scheitern. So schade auch für Cini Anna Maria und ihren tollen Malinois Erak, die trotz einem Nuller in der Box mit 255 Punkten den Ring verließen.

Insgesamt fühlen sich alle Dank guter Organisation, perfekten Prüfungsleitern und auch tollem Gassi-Gelände sehr wohl. Warum manche extra nach Gödöllö kommen um ihrem Hobby "Border Collie mittels 24h Ball-Spiel zum hirnlosen Ball-Junkie" zu frönen entzieht sich jedoch meiner Vorstellung.
Abends treffen wir uns immer in einer Pizzeria ums Eck wo wir zwar lange warten aber dennoch gut essen und so nett plaudernd die Abende verbringen.

Am Samstag startet Bettina als Erste des Tages. Gruppe gut, dann folgt auch schon die Einzelarbeit. Und wie!!!!! Übung für Übung können wir jubeln und so stehen zum Schluß ebenso 280,25 Punkte am Papier. Yes! Soviele gemeinsame Trainings, Seminare.... Zwei Addicts unter den besten 20!!!!! Yeah. Bettina lost Startnummer 10, ich geh nach vorne und sage noch: "Bitte nicht die 20 wie in Paris!". Dann hab ich es schon schwazr auf weiß: ich werde wieder als Letzte im Finale starten in derselben Gruppe wie die spätere Siegerin Kjellaug Selsaas, der 2.Plazierten Christa Enqist-Pukkila oder Maria Brandel-Hanngström.

Mit Willi Arnreiter und Renate Oeltze haben zwei weitere Addicts den Weg nach Ungarn auf sich genommen und uns die Daumen gedrückt und so wir feiern gemeinsam mit WM-Oldie Justy und WM-Newbie Meggie.

Als weißer Hund vor dem Finale fungieren erneut Alfred Hauer mit seinem 9-jährigen Rottweiler Carlos, die eine super Show abliefern und Szenenapplaus für die Distanzkontrolle und die Freifolge bekommen.

Nach einer letzten schlaflosen Nacht folgt das Finale. Wie angekündigt empfängt uns schon morgens strahlender Sonnenschein. Die Gruppenarbeiten beginnen.  Auch hier sieht man Nerven flattern, die Italienerin Cacciatore Silvia stellt sich beim Zurückkommen nach 4 Minuten Ablegen außer Sicht direkt neben ihren Hund anstatt 3 Meter dahinter. In der Einzelarbeit verpasst die Schweizerin Monica Ballerini im Blitz eine Position. Auch die Führende vom ersten Tag Dana Valešová kann ihre Leistung nicht wiederholen. Bettina ist in der 2. Gruppe. Liegen etwas unruhig, Tipi legt anfangs den Kopf nur ganz leicht um, kippt dann jedoch in der Hüfte um und legt den Kopf dann noch weiter in die Gegenrichtung. Als Bettina zurückkommt behält sie die Nerven, Aufsitzen super ebenso Sitzen.

Vor meiner Gruppe hab ich innerlich viel Zweifel, so war er beim Sitzen als 1. Übung  zuletzt sehr oft unruhig und nicht leise gewesen, aber meine Nervösität wär jetzt auch nicht sehr hilfreich. Also fahr ich mich selber runter, bereite ihn eine Gruppe lang vor und wir legen das beste Sitzen des letzten Jahres hin. 4x10 Punkte, auch Ablegen passt super, er liegt wie ein Stein. Beim Zurückkommen ist er so vertieft, dass mich mein Doppelkommando ins Sitz in Anbetracht der Tatsache, dass wir zuvor soviel das "Nicht-frühzeitig-Aufsetzen" geübt haben nicht überrascht. Ich bin wirklich happy. Unsere Streßübung ist vorbei.

In der Einzelarbeit beginnen Bettina und Tipi mit einer super Metallhürde. Mit dem Wissen, wie sehr Bettina daran gearbeitet hat, freu ich mich umso mehr.
Dann kommt Identifizieren und man merkt Tipi den 2.Wettkampftag bereits etwas an, das Hözchen wieder sehr locker im Maul passt diesmal jedoch  alles. Ich höre innerlich Bettina etwas aufatmen, immerhin hat diese Übung die letzten 2 WMs verpatzt. Auch Abrufen sehr schön, Stehen superschnell gegenüber einem schnellen Platz, was niedrig bewertet wird. Danach kommt die Box. Kein Beller zum Kegel, schaut alles super aus, dann dreht sich Tipi seitlich an der Box ein und - legt sich nieder. Um wenige Zentimeter liegt sie draußen und kann nicht mehr korrigiert werden. Das kennen wir von Tipi nicht, die Tendenz zum rechten Rand schon, weshalb Bettina die letzten Monate so fleissig und konsequent den richtigen Punkt trainiert hat. Nun schien Tipi mental schon etwas leer wieder in ihr altes Verhalten gefallen zu sein. So ein Sch...... ;-(
Es folgt Fußarbeit und der Blitz. Ebenso nicht ganz auf gewohntem Niveau, weil der Focus fehlt. Die Richter lassen sich vom fehlenden Focus am Beginn der Übung leiten und werten sehr niedrig.
Als letzte Übung ein schöner Richtungsapport. Bettina und Tipi erreichen bei dieser WM ebenso Platz 6, qualifizieren sich als 12/100 fürs Finale und wird schlußendlich 20/100.

Vor mir die schlußendlich Weltmeisterin aus Norwegen Kjellaug Selsaas sowie die 2.plazierten Christa Enqist-Pukkila dann kamen endlich Nash und ich an die Reihe.
Es war drückend heiß, somit wollte ich Nash nicht zuviel einstellen. Eine kurze Abkühlung in einer Bademuschel zuvor änderte nichts daran, dass er bereits zu Beginn deutlich hechelte.


Die erste Übung war Metall, er nahm gut auf, sprang flott retour. Super Punkte. Dann Identifizieren. Dabei hob er das danebenliegende Hölzchen hoch und korrigierte sich erst dann. So schnell war er da, der Nuller. Schade, weil eigentlich nicht unsere Baustelle... Abrufen war gut fand ich. Dann folgte schon die Box, die diesmal mittig und sicher war. Da konnte ich mich schon wieder freuen, super Anschluss. Yes!

 Fußarbeit war dann doch ein Kampf, er war körperlich und geistig nicht fit genug, aber nun gabs kein Zurück und er kämpfte bis zum Schluss. Im Blitz war dann aber die Batterie leer und so zeigte er ein Steh statt Sitz. Als letzte Übung dann wieder ein genialer Richtungsapport mit den höchsten Punkten. Also blieben 239,5 mit einem Nuller und einer verpassten Position und ich denke, ich hab mich zu Recht gefreut über unseren Auftritt.

Im Team nur um wenige Punkte Platz 3 verpasst, landen wir am 8.Rang.

Die Finalarbeiten von Kjellaug, Christa, Katja oder Jessica sind weiterhin von einem anderen Stern. So geil.

Es war mir eine Ehre dabeizusein. Zum 2. Mal im Finale mit meinem ersten Obedience-Hund und dann noch dazu als Rasse-Exot beste Österreicherin zu werden ist schon echt ein cooles Gefühl.

Mehr Fotos siehe Working-Dog.





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